Corona-Tagebuch: Tag 083

10.06.2020

Der Mittwoch war vollgepackt bis zur letzten Minute. So rutscht der Mittwochstext 15 Minuten in den Donnerstag.

Zuerst das Alpha-Netz-Treffen mit beeindruckenden Berichten der Netzwerkpartner. Wie sind wir durch die letzten Wochen gekommen? Was ist passiert seit Mitte März? Es war für alle schwierig und wir haben alle Ideen entwickelt und getan, was möglich war. Aber: Homeoffice wird nicht als angenehm empfunden, weil selten gute Bedingungen vorhanden sind (das Office ist die Küche/das Wohnzimmer/der Gartentisch) Familien mit drei und mehr Kindern hatten es besonders schwer. Alleinerziehende Mütter waren oft der Verzweiflung nahe. Wenn das Lernen unterbrochen wird, verlernt man vieles. Aber: Überraschenderweise erreichte man Lerner doch auf digitalem Weg. Überraschenderweise wurden neue Zielgruppen erschlossen. Überraschenderweise haben wir dazu gelernt und fühlen uns besser gewappnet für die Zukunft.

Dann habe ich Annett Gröschner auf ihrer Reise mit der Linie 4 durch die Stadt begleitet. Sie wird darüber schreiben, so, wie sie schon über viele Fahrten mit den Linien Nummer 4 in vielen Städten geschrieben hat. (ausnahmsweise gibt‘s mal einen Link: annettgroeschner.de/ag/mit-der-linie-4-um-die-welt/) Wir haben vor 1989 gemeinsam Germanistik studiert und es war ein schönes Wiedersehen. Ich war in Ecken von Frankfurt, in denen ich lange nicht mehr war. Wir hatten Zeit zum Schlendern. Sie hat ihren Blick auf die Stadt mit mir geteilt und ich den meinen mit ihr.

Und abends noch Schreibwerkstatt in einer sehr lebendigen Runde. Texte lesen, diskutieren, schreiben. Es ging um Perspektive. Ein schwieriges Thema beim Schreiben. Außerdem hatte ich mir nicht gemerkt, wer das Geburtstagskind war und fast hätte die Falsche das Geschenk bekommen. Zwischendurch ein Anruf wegen eines Lesungstermins. Das ist sehr erfreulich.