Corona-Tagebuch: Tag 092

19.06.2020

Korrektur lesen – das mache ich nicht gerne. Kann ich auch nicht gut. Groß- und Kleinschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung, da bin ich seit dem Germanistik-Studium unsicher. Seitdem weiß ich, dass man da ganz viel Fehler machen kann. (Da geht‘s schon los: muss ich seit dem oder seitdem schreiben?) Und die neue Rechtschreibung habe ich auch nie begriffen. Dann wurde sie teilweise wieder zurückgenommen und alles wurde noch schlimmer. Heute musste ich aber Korrektur lesen. Und ich rufe schon mal vorsorglich all denen, die bald das neue Volkshochschul-Programm in den Händen halten, zu: Ich war‘s! Ich habe den Fehler übersehen.
Aber heute war auch der Holundersekt so weit, dass wir ihn verkosten konnten. Eine schöne Belohnung nach einem Tag, an dem die Buchstaben vor meinen Augen tanzten.
Da fällt mir wieder das Bild von Anna N. ein, dass ich gestern hier gesehen habe: Buchstabenmeer. Und das von Evelin Grunemann, bei der Anna Unterricht hat. Das hieß: Die müden Buchstaben. Dazu habe ich ein Gedicht geschrieben … angefangen ein Gedicht zu schreiben. Es ist im Bermuda-Dreieck auf meinem Schreibtisch verschwunden. Aber alles, was in diesem Bermuda-Dreieck verschwindet, taucht zuverlässig irgendwann wieder auf. Dann greife ich zu und vollende es mit der Erfahrung von heute.