Gerade gab es eine wundervoll heiße und leicht scharfe Suppe. Zeit, auf den Tag zurückzublicken. In der Volkshochschule war es heute ruhig. Ich konnte am Mittelabruf arbeiten. Ich hoffe, es haben sich keine Fehler eingeschlichen. Auf dem Heimweg übern Ziegenwerden konnten die Gedanken schweifen. Sind weniger Leute als sonst unterwegs? Oder eher mehr? In Frankfurt ist es ja nie so voll. Was ich nicht mehr sehe, ist die Karawane, die sich im Halbstundentakt vom Bahnhof zur Uni bewegt. Es sind zwar Semesterferien, aber ein paar Leute kamen doch immer. Ich muss tagsüber nirgendwo hin und brauche deshalb mein Auto nicht. Also laufe ich zur Arbeit. Auf dem Heimweg gehe ich die etwas längere Strecke über den Ziegenwerder. Gestern und heute krähte der Fasanenhahn. Es sind kaum noch Flugzeuge am Himmel. Ich hörte im Radio, dass vermutlich einer der beiden Berliner Flughäfen zumachen muss. Annett Gröschner postet Fotos von sonst sehr belebten Berliner Straßen und schreibt in knappen Sätzen über die leere Stadt. Viele Leute in meinem Umfeld reden über Homeoffice. Aber es gibt so viele Berufe, für die Homeoffice unmöglich ist. Alle Handwerker, Bauern, Gärtner, Krankenschwestern, Ordnungshüter … Und was ist jetzt mit den Obdachlosen? Im Winter kam manchmal ein Mann in die Volkshochschule und setzte sich in den Raum mit dem Kaffeeautomaten. Zum Rauchen ging er raus. Christine Feher schrieb heute von Berliner Hilfen für Obdachlose. Sind diese Menschen nicht besonders gefährdet? Können/wollen sie zum Arzt gehen?