Corona-Tagebuch: Tag 059

17.05.2020

Sonntag. Zeit, um zu schreiben. Mehr als 4.000 Zeichen über die Eiszeit. Was mir nicht bewusst war: die Kaltzeiten dauerten etwa 100.000 Jahre, die Warmzeiten nur etwa 20.000 Jahre. Und die schönen Wörter: Moräne, Sölle, Urstrom, Findling. Findling heißt auch der Verlag, in dem das Buch erscheinen wird. Woher das Wort Barnim kommt und was es bedeutet, scheint noch nicht erforscht zu sein. Ich habe mich mit Gisbert Amm vom Lyrikhaus Joachimsthal dazu ausgetauscht. Er hatte sehr gute Ideen. Da, wo die Wissenschaft Lücken lässt, können wir, die Geschichtenerzähler einspringen. Neben dem Schreiben war noch Zeit, um Brötchen zu backen, für eine kleine Fotopirsch in der Nachbarschaft und für den Garten. Jetzt, da die Eisheiligen vorbei sind, habe ich die Tomaten ins Beet gepflanzt. Und ich habe Sonnenblumen ausgesät. Die Amsel und die Nachtigall sangen um die Wette. Aber dann muss irgendwer die Amsel geärgert haben. Vielleicht einer meiner beiden Kater. Schimpfend flog sie durch den Garten, setzte sich in den Kirschbaum und schimpfte ausgiebig weiter. Auf der Straße, schräg gegenüber, ist irgendwann in den letzten Tagen ein Papiercontainer abgebrannt. Ich habe nichts davon mitbekommen.