Heute kam ein Buch mit der Post. Erhard Scherner hat gemeinsam mit seiner Frau Helga das Gefängnistagebuch von Ho chi Minh übersetzt. Ein Tagebuch in Gedichten. Ich freue mich darauf, es zu lesen. Er hatte in Blossin beim Schriftstellertreffen davon erzählt. Das war Anfang März. Da waren wir noch fast unbefangen beieinander. Einer der Referenten sagte nach einer Pause mit ernstem Gesicht: Ich muss euch mitteilen, dass ein Corona-Fall aufgetreten ist. Wir müssen alle für 14 Tage hier in Quarantäne bleiben. Ach, sagten wir, kein Problem – solange es genug Papier gibt, auf dem wir schreiben können. Beim Abschied umarmten wir uns. (Manche schon nicht mehr.) Ich sagte lachend: Wenn wir uns nicht näher kommen, hier in Brandenburg, kriegen wir das nicht hin, mit der Durchseuchung.